Die Taube


Die großen Plätze der Welt von Venedig, Mailand, Rom, Moskau, Mekka, Delhi, Berlin, New York, Basel und Stuttgart haben eines gemeinsam? Sie werden von einer großen Anzahl Straßentauben bevölkert. Überall auf der Welt, unabhängig von Religion oder politischer Einstellung der Menschen, werden sie gefüttert, gehegt und geliebt? Aber auch gehasst, verabscheut und verfolgt. An keinem Tier scheiden sich die Geister so wie an der Taube. Kaum ein Tier hat zu einer derartigen Polarisierung der Meinung und Gefühle geführt wie die Taube. Der Bewertung der weißen Tauben als, Sinnbild des heiligen Geistes und Symbol der Liebe und des Friedens, stehen Bezeichnungen der Straßentauben als Ratten der Lüfte und als fliegender Unrat gegenüber.


Während Tausenden von Jahren haben sich immer wieder Tauben in den Städten angesiedelt. Wieso gefällt es den Tauben so in der menschlichen Umgebung? Der natürliche Lebensraum der Felsentaube entspricht in einigen wesentlichen Punkten unseren Städten. Die kahlen Straßenschluchten mit Ihren hohen Hausfassaden sind der Felsküste vergleichbar. Tauben bevorzugen vegetationsarme Lebensräume und brüten in halbdunkeln Grotten und Felsspalten, Strukturen, die ebenfalls in der Stadt vorhanden sind.
Die Stadttaube begnügt sich mit einem sehr einfachen Nest aus kleinen Zweigen, Ästen, Fäden, Papier usw. Mit diesen Materialien baut sie ihr Nest auf alle möglichen waagrechten Flächen (z. B. Gesimse, Erker, Vorsprünge, Nischen, Markisenkästen, Leuchtreklame usw.). Das Taubenweibchen legt pro Gelege 2 Eier, je nach Witterungs- und Nahrungsverhältnissen gibt es 2 bis 6 Gelege pro Jahr. Die Verlustrate bei der Aufzucht der Jungtauben wir mit 50% eingeschätzt. Somit wird davon ausgegangen dass ein Taubenpärchen 3 bis 4 Jungtauben im Jahr aufzieht. Diese Jungtauben sind nach ca. 4 Monaten geschlechtsreif. Die Taube kehrt gewohnheitsgemäß an ihren alten Stammplatz zurück, auch wenn dieser in der Zwischenzeit verändert wurde, z. B. Neubau oder Renovierung. Daraus ergibt sich, dass nach kürzerster Zeit auch diese neuen Gebäude wieder befallen sind.
Die Nahrung der Taube besteht hauptsächlich aus Pflanzensamen und Vogelfutter. In Stadtgebieten ernährt sich die Taube zwischenzeitlich aber auch von menschlicher Nahrung wie z.B. Pommes Frites und Brotkrumen. Bereiche um Erfrischungsstände, Bratwurstbuden, Bäckereien und ähnlichem sind daher besonders stark frequentiert.
Die Stadttauben treten im Bereich ihrer Ruhe-, Nist- und Brutplätze in Brutschwärmen auf. Sogenannte Fressschwärme, bestehend aus Mitgliedern unterschiedlicher Brutschwärme, benötigen in Abhängigkeit von Nahrungsangebot meist größere Territorien. Werden nun durch gezielte Fang- oder Vernichtungsaktionen die Brutschwärme dezimiert, wandern innerhalb kürzester Zeit Tauben aus den Nachbarbezirken in diese nun verkleinerten Kolonien zu.
Aus materieller und hygienischer Sichtweise gehört die Stadttaube zu der Gruppe der Schädlinge:
Materieller Aspekt:
Der äußerst aggressive Taubenkot (beinhaltet Salpetersäure) greift selbst modernste Baumaterialien (z.B. Beton, Aluminium, Sandstein, Ziegel, Marmor und selbst Stahl) an. Die Säure dringt in das Material ein und macht es spröde und unansehnlich. Die Reinigungskosten vervielfachen sich durch den Taubenkot und ohne Abwehrsysteme ist die Fassade bereits nach kürzester Zeit wieder verunstaltet.
Hygienischer Aspekt:
Zahlreiche Krankheiten (Link auf Krankheits-Seite) werden allein durch die Anwesenheit oder den Kot der Taube übertragen oder verursacht. Krankheiten, die nicht durch Parasiten verursacht werden, sind u. a. Infektionen durch Viren (Influenza, Vogelpest) und Bakterien. Diese Infektionen sind auch für den Menschen schädlich.
Nur eine erfolgreiche und sinnvolle Taubenvergrämung kann diese Schäden eingrenzen. Eine Ausrottung oder Vernichtung ist ausgeschlossen.